ich beginne, etwas ungewöhnlich für dieses Forum, aber deshalb homöopathisch nicht weniger interessant, mit einer miasmatischen Frage auf der Grundlage eines tierischen Falles.
So geht es hier um Nabelbruch bei Fohlen. Wer von euch kann mir Hinweise (Zitat oder Quelle) zur miasmatischen Einordnung von Nabelbruch geben?
Hallo Steffi, ich hoffe, dass hier bald noch mehr als ein paar weitere Homöopathen rumlesen und -schreiben. Zunächst bin aber nur ich hier mit Ahnung - die anderen ahnen bis jetzt nur worum es geht. Deshalb antworte ich dir mal: Miasmatisch können Hernien sykotisch oder tuberkulinisch sein. Da müßte man im Einzelnen beim Menschen nach dem Hintergrund und bei Tiere nach der Krankheitsgeschichte und der Begleitsymptomatik gucken. Man müßte wissen, wo, wie schmerzhaft, wie lange schon, wie alt das Tier, was Auslöser und und und. Je nach Hinter- und Vordergrund kommen dann verschiedene Mittel infrage. Mit mehr Info, fang ich auch an über Mittel zu spekulieren.
Solltest du mehr Tierhomöopathen hierherlocken können oder wollen, würde ich euch gerne ein eigenes Unterforum anlegen oder eine eigene Abteilung in diesem Forum (Brett) - das ist wahrscheinlich noch sinnvoller.
irgendwie fehlt mir bei meiner Antwort dein Text vor Augen. Geht das nicht, oder finde ich das nicht?
Ich dachte tuberkulinisch. 4 Fohlen von 1 Vater aus 3 Müttern. 1x kleiner Bruchsack, 3x nur einen Spalt ohne Durchbruch alle innerhalb des ersten Lebensjahres entstanden 1 Mutter eindeutig tuberkulinisch 1 Mutter Calc als Konstitutionsmittel 1 Mutter wahrscheinlich ebenfalls tuberkulinisch Fohlen derselben Mütter mit anderen Vätern haben das Problem nicht. Die Vererbung durch den Vater liegt also auf der Hand, wobei der Vater selbst wahrscheinlich keinen Bruch gehabt haben wird, denn dann hätte er nicht gekört werden dürfen. Über die sonstige Gesundheit des Vaters weiß ich nur, daß er absolut medizinisch vollbetreut wird. Die Mütter werden fast ausschließlich homöopathisch betreut, reden aber sehr wenig ;-) wodurch vieles schwer zu definieren ist.
Hast du noch einen Literaturtipp über misamatische Zuornung von Symptomen und Krankheitsbildern?
Hey, wenn man unten auf vorige Beiträge klickt (zwei rechts neben Antwort hinzufügen), dann stehen die plötzlich drunter und sind dann auch reinkopierbar - die Reihenfolge scheint zeitlich von unten nach oben zu sein.
Ja zwei Tipps, aber gerade keine Zeit zum suchen. Morgen nachmittag gibts Bücher-Tipps und Mittel-Ideen.
Hallo Steffi, die letzten Wochen waren sehr chaotisch und emotional anstrengend, deshalb komme ich erst jetzt dazu, dir Mitteltipps zu geben. Das Vorgehen muß natürlich ein anderes sein, wenn es schon zu Symptomen gekommen ist und wenn ich nur die Veranlagung behandeln will. In letzterem Fall einige ich mich auf das zugrundeliegende Miasma - als die eigentliche Krankheitsursache (Causa), die dringend behandelt werden muß, suche mir die miasmatypischen Symptome und wähle ein Mittel, das anitmiasmatisch für das gefundene Miasma ist und die individuellen miasmatypischen Symptome abdeckt. Wenn es schon zu Brüchen gekommen ist, muß ich mir bewußt sein, dass ein Loch das da ist, ein Durchgang mit einer gewissen Weite im Zweifel operativ versorgt werden muß, erst recht natürlich im akuten lebensbedrohlichen Notfall. Ansonsten sind passende Mittel für tuberkulinische Nabelbrüche: sehr jung, also bei Kindern: Aurum oder noch besser Aurum-muriaticum natronatum überhaupt: die beiden plus Calcarea, Lachesis Wenn man nicht miasmatisch denken will oder kann, dann können auch Nux vom und Opium gute Mittel sein.
Natürlich immer zusätzlich die individuelle Symptomatik beachten.
Ich hoffe, dass war jetzt nach der langen Zeit hilfreich. Lieben Gruß Kerstin
erst mal zur vorletzten Nachricht. Danke für die Buchtipps. Laborde habe ich; das Repertorium wäre etwas für den Wunschzettel.
An Nux-v hatte ich auch schon gedacht, mich aber noch nicht entschließen können. Calc ist Mutters Konstitutionsmittel. Das scheint mir passender, da das Fohlen im Typ durchaus Calc Züge aufweist. Über Aurum muß ich weiter nachforschen.
Der Bruch selbst verhält sich positiv, ist mit 7cm Länge sehr klein für ein Pferd und vergrößert sich nicht. Darum war es auch nicht schlimm, daß du nicht gleich antworten konntest. Ich könnte mir vorstellen, daß sich ein so kleiner Bruck mit dem passenden Mittel ohne OP schließen kann. Doch ich weiß sehr wohl, daß bei Schmerz innerhalb von 24h eine Not-OP das Fohlenleben retten muß.
Hallo Steffi, klar, bestimmte Dinge wachsen sich aus oder in deinem Zusammenhang natürlich zusammen. Was natürlich im Zweifelsfalle auch eine gute Idee sein kann (mir fällt erst gerade auf, dass ich das vergessen habe) sind die Erb-Nosoden, also in deinem Falle wäre das Tuberkulinum. Damit muß man allerdings vorsichtig sein, da es gerade bei Tuberkulinum, wenn es nicht paßt zu schweren Erkrankungen kommen kann - entweder im Sinne von Arzneimittelprüfung oder das etwas von unten nach oben geholt wird, dass noch nicht dran ist und alles durcheinander wirft. Auf der anderen Seite gibt es viele unterschiedliche Tuberkuline und mir deucht, da muß ich aber erst mal nachsehen, da gab es eins, das besonders auf das Bindegewebe wirkte und hmmm.... für Verwachsungen und Wundheilung besonders geeignet war. Welches das war erinnere ich gerade nicht.
Kennst du das www.miasmenlehre.de ? Da stehen auch spannende Informationen über die Miasmen um die wir uns scheren.
Bis bald Kerstin
P.S. Ach ja - denk doch mal über Silicea nach, gerade, fürs Zusammenwachsen und wenn die Mutter Calcarea bekommt.
Silicea? Generell wohl bedenkenswert, aber in der Familie hat noch nie einer Sil gebraucht.
Tuberkulinum würde ich nicht versuchen wollen. Obwohl, ich habe schon außerordentlich gute Erfahrungen damit gemacht. Bei Pferdekoliken wenn andere gut gewählte Mittel nicht durchziehen, bei bestimmten Verhaltensmustern, oder bei gesicherten familiären Erkenntnissen. Und all dies habe ich in diesem Fall nicht.
ich wollte berichten, daß der Nabelbruch nicht mehr da ist.
Den Bruch hatte Fohlen der Stute, die auf Calc gut anspricht. Der Bruch war sehr gering und untypischerweise duch das Wachstum des Fohlens nicht größer geworden, was evtl. auf die Gabe von Calc zurückzuführen ist. Das Fohlen selbst sonst ohne Befund und im Wesen etwas zurückhaltend, vorsichtig.
Miasmatische Symptome zu erheben war also direkt nicht möglich. Einzig die Familienanamnese könnte helfen. Auffällig war, daß 2 andere Fohlen dieser Stute eine super Entwicklung nach Sulph hatten.
So entschied ich Sulph als miasmatisches Mittel zu versuchen. Das war offenbar richtig, denn 2 Wochen danach war vom Bruch nichts mehr zu sehen. :-)